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Stilleben

von Margit Seiler, 2001

Man fühlt sich an den Deutschen Klassizismus im 19. Jahrhundert erinnert, wenn man die Werke von Margit Seiler betrachtet. Aus hellem, nahezu weißen Gipsbeton geformt und wie Requisiten präsentieren sich die Objekte, die wie steinerne Zeugen aus einer fremden Kultur wirken.

Neben einer einfachen Bank aus Holz und Stahl ist ein Arrangement aus drei Skulpturen in Originalgröße der abgebildeten Gegenstände platziert. Ein Spazierstock, ein Kinderwagen und eine gut gefüllte Einkaufstasche sind auf dem drei mal drei Meter großen Areal positioniert.

Attribute dreier Generationen sind hier gleichsam stellvertretend für die Menschen versammelt. Wenn sich Passanten und Besucher der Grünanlage hinter dem Dietzenbacher Capitol hinsetzen, komplettieren Sie mit Ihrer Gegenwart das Ensemble und beleben die Gegenstände.

Diese warten wie beiläufig in der Landschaft abgestellt auf den Spaziergänger, der bei einer Pause auf der Bank ein Teil des Kunstwerks wird. „Wir bitten Platz zu nehmen“.

Zur Künstlerin Margit Seiler

  • geboren 1968 in Marburg/Lahn
  • 1987-1989 - Schule für Gestaltung, Basel
  • 1989-1991 - Kunst- und Anglistikstudium an der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz
  • 1991-1997 - Studium an der Städelschule, Frankfurt/Main

Statement der Jury

Besonders augenfällig versinnbildlicht Margit Seiler mit den verschiedenen Elementen ihres "Stilllebens" den in der Ausschreibung formulierten "Dialog der Generationen" und erinnert mit unterschwelligem Humor an Lebenszeit und Lebensalter.